Kontakt
Kontakt-Icon

Kontakt

Du hast Fragen, Kommentare oder Feedback – tritt mit uns in Kontakt .

Berichte

Historischer Bericht:

Festschrift 50 Jahre DLRG OG Karlsbad (veröffentlicht 1988)

Dieser Text stammt aus der Festschrift zum 50. Geburtstag der DLRG Ortsgruppe Karlsbad und des Waldschwimmbades Karlsbad 1938-1988

Aufgrund des Badneubaus in den Jahren 1937-38 sah man sich in Langensteinbach gezwungen, auch für die Sicherheit der Badegäste Sorge zu tragen. Einige Langensteinbacher Bürger fanden sich unter Hauptlehrer Erwin Frey zusammen und gründeten gleichzeitig mit der Eröffnung des Bades an Pfingsten 1938 die DLRG Ortsgruppe Langensteinbach. Erster Vorsitzender wurde Erwin Frey, der mit frischem Tatendrang ans Werk ging und die Ortgruppe vorbildlich aufbaute. Auch der erste Bademeister, Wilhelm Rausch, half fleißig mit und unterstützte die DLRG, wo er nur konnte. Für die Ausbildung und Abnahme der Grund- und Leistungsscheine stellte der Bezirk Karlsruhe in der ersten Zeit die Lehrscheininhaber Rudolf Müller und Alfons Weber zur Verfügung.

Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges unterbrach jäh die gute Entwicklung der Ortsgruppe und auch in der Nachkriegszeit musste der Badebetrieb ruhen. Nachdem in der gemeinde genug Stimmen laut wurden, die brachliegenden Badebecken dich einfach zuzuschütten, ergriff erneut Erwin Frey die Initiative und rief im Jahr 1948 die DLRG-Ortsgruppe erneut ins Leben. Da er in der Zwischenzeit den Lehrschein erworben hatte, stand auch die Ausbildung auf festen Beinen. In der Anfangszeit musste die DLRG den Badebetrieb sogar ohne Bademeister weiterführen.

Nachdem alle Hürden genommen waren und eine gut ausgebildete Rettungstruppe entstanden war, verließ Erwin Frey wegen Übernahme eines neuen beruflichen Wirkungskreises und des daraus erfolgenden Umzugs die Ortsgruppe. 1951 übernahm Ernst Gläser den Vorsitz der Ortsgruppe und brachte in der folgenden Zeit vor allem den jungen Menschen die Ziele der DLRG näher. Für die heranwachsende Jugend, besonders für die Männer, wurde es eine Selbstverständlichkeit, sogar ein kleines kameradschaftliches Muss, nach der Schule oder der Arbeit ins Bad zu gehen, Dienst am Beckenrand zu leisten, bei der Abnahme der Scheine zu helfen oder sich selbst im Wasser zu tummeln. Hatte man dann genügend lange die Befreiungsgriffe, das „Abschleppen“ mit und ohne Kleider geübt, war man seine Bahnen geschwommen oder nach den Ringen getaucht und hatte die Wiederbelebung in der Theorie und Praxis durchgemacht, stand dem geselligen Teil nichts mehr im Wege. Treffpunkt dieses gemütlichen Abschlusses war sehr oft das Campingstübchen. Manch einer fand dabei die Nacht zum Schlafen viel zu schade. Aber auch für viele Ballspiele musste die Badewiese herhalten. Von Zeit zu Zeit wurden Zeltlager veranstaltet, oder man besuchte befreundete Ortsgruppen. Der ein oder andere opferte sogar seinen Urlaub und machte an der Nord- oder Ostsee im Sommer Rettungswachdienst. Man war schon ein lustiger Haufen, bei dem die Kameradschaft und der Kampf gegen den nassen Tod im Vordergrund standen. Ehen wurden im Bad geknüpft.

Da die Bevölkerung die Gefahren am und im Wasser nicht immer ernst nahm oder das eigene Können einfach überschätzt wurde, kam es des Öfteren zu dramatischen Rettungseinsätzen. Mehrere Menschen konnten nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden, bei anderen hatten glücklicherweise die Wiederbelebungsversuche Erfolg und manch einer ging nach einem kurzen Arztbesuch mit weichen Knien nach Hause.

Zum Glück überschätzten die meisten Opfer aber nur ihr Können oder ihre Kraft, gingen unter, schluckten Wasser, schrieben nach Hilfe und mussten durch einen Retter an Land gebracht werden. Sehr selten wurden diese Einsätze notiert oder die Retter gar geehrt; für die meisten war es einfach eine nicht nennenswerte Selbstverständlichkeit.

Der Bevölkerung ihre Grenzen aufzuzeigen, war und ist ein wichtiges Ziel der Ortsgruppe. Und wo trägt dies größere Früchte als bei den Kindern. So wurde und wird der Nichtschwimmerausbildung viel Zeit und Mühe geopfert. Hohe Anerkennung gebührt dabei auch Lehrer Speidel für dessen Förderung der DLRG bei den Volksschülern. In der hiesigen Schule gab es kein gesundes Kind, das als Nichtschwimmer die Schule verlassen hatte. Herr Speidel leitete auch lange Zeit sämtliche Ausbildungslehrgänge der Ortsgruppe. Heute ist der Rektor der Hauptschule, Volker Frey, selbst aktiver Lehrscheininhaber und lange Zeit zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe, in seine Fußstapfen getreten und animiert die Schüler zum Ablegen der Rettungsschwimmabzeichen. Auch wurde jede Feier gleichzeitig zum Anlass genommen, durch Vergleichswettkämpfe, Wiederbelebungs- und Rettungsvorführungen der Bevölkerung die Arbeit und Leistungsbereitschaft der DLRG bewusst zu machen. Die Disziplin bei den Vergleichswettkämpfen waren meistens Kleiderschwimmen, Streckentauchen, Tauchen mit Tauchübungsgeräten und als Staffeln das Transportschwimmen mit und ohne Rettungsleine. Die Karlsbader DLRG’ler schlugen sich dabei immer tapfer, und 1964 konnte man sogar im hiesigen Schwimmbad die Teilnehmer im Endkampf der Ortsgruppen-Vergleichsschwimmwettkämpfe begrüßen. Sieger dieser Wettkämpfe wurde die Karlsruher Mannschaft mit 24 Punkten, vor Ettlingen mit 20 Punkten, Bretten (15), Langensteinbach (12), Malsch (10) und Bruchsal (9).

Leider haben sich diese Wettkämpfe in den 80er-Jahren zu reinen Leistungssportwettkämpfen entwickelt. Die DLRG geht jetzt wieder dazu über, in Alternativwettbewerben die breite Masse der Rettungsschwimmer zu animieren, ihre Rettungstauglichkeit unter Beweis zu stellen.

Im Sommer 1977 begann in der Ausbildung der DLRG ein neuer Zeitabschnitt. Die neue „Deutsche Prüfungsordnung Schwimmen, Retten, Tauchen“ trat in Kraft. Die altgedienten Freischwimmer, Fahrtenschwimmer, Jugendschwimmscheine, Grundscheine und Leistungsabzeichen sind verschwunden und an ihre Stelle ist das Seepferdchen (Frühschwimmer), der Deutsche Jugendschwimmpass mit den Stufen Bronze, Silber, Gold, der Deutsche Schwimmpass mit den Stufen Bronze, Silber, Gold, das Jugendtauchabzeichen sowie der Rettungsschwimmpass, der ebenfalls die Stufen Bronze, Silber und Gold umfasst, getreten. Mit den zum Teil ganz neu gestalteten Anzeichen, z.B. der Schwimmpass als Ansporn an die Erwachsenen, die keinen Rettungsschein mehr machen wollen oder ihn schon haben, sind alle Schwimmer abgedeckt, gleich ob 3, 30 60 Jahre oder gar älter.

Die sechst Lehrscheininhaber, Jürgen Weber, Erich Hemmerich, Dieter Auer, Volker Frey, Peter Neugebauer und Marcus Dannfeld und mehrere junge Rettungsschwimmpassinhaber bilden derzeit unsere Ausbildungsmannschaft, trotzdem sind wir immer auf der Suche nach neuen Helfern, vor allem im Bereich der Nichtschwimmerausbildung.

Bei der ganzen Ausbildung sollte aber die Freude am Schwimmen, der gesundheitliche Aspekt und natürlich wieder die Kameradschaft nicht vergessen werden. Der breiten Masse das nasse Element näher zu bringen und es ihnen als „Freizeitgerät“ schmackhaft zu machen, ist und bleibt unser Ziel. Dass dabei wieder die Jugend im Vordergrund steht, ist nur natürlich, aber gerade in unserer Ortsgruppe darf die Erwachsenenförderung nicht vernachlässigt werden.

Seit Sommer 1987 hat die Ortsgruppe Karlsbad mit Peter Neugebauer als 1. und Willi Tschasar als 2. Vorsitzenden, Carmen Hucker (Schatzmeisterin), Jürgen Mildenberger (Materialwart) und Bernhard Efinger (Jugendleiter) einen sehr jungen und dynamischen Vorstand. Die Ziele sind aber die gleichen wie bisher; neben dem Ausbau des Mitgliederstammes (zum 31.12.1987 hatten wir 77 Mitglieder) wird die Jugendarbeit verstärkt und die Nichtschwimmerausbildung soll weiter so intensiv wie bisher betrieben werden. Und dann wünschen wir uns noch, dass die nächste Generation DLRG’ler das gleiche feste Fundament von uns erben kann.

Folgende Karlsbader bestanden im Sommer 1939 bei der DLRG Langensteinbach den Grund- oder Leistungsschein:

  • Werner Essig
  • Ernst Gebhardt
  • Albert Kies
  • Richard Denninger
  • Bernhard Faistermann
  • Hermann Bechtel
  • Hermann Knab
  • Walter Kraft
  • Hermann Kronenwett
  • Walter Seiter
  • Willi Wettach
  • Ernst Schmidt
  • Walter Rupp
  • Wilhelm Schaudel
  • Otto-Heinrich Roether
  • Albert Nagel
  • Rudolf Kronenwett
  • Karl Müller
  • Erwin Frey
  • Karl Becker

Gründung der DLRG (Bundesverband) - wie alles begann

Wie alles begann

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war das Ertrinken "in Mode". Pro Jahr verloren etwa fünftausend Menschen im Wasser ihr Leben, und nur zwei bis drei Prozent der damaligen Bevölkerung konnten schwimmen. Dennoch: Es bedurfte erst eines spektakulären Ereignisses, um den bereits bestehenden Gedanken zur Gründung einer Lebensrettungsgesellschaft in die Tat umzusetzen.

Am 28. Juli 1912, es war ein sonniger Sonntag, brach gegen 19 Uhr die Anlegestelle am Brückenkopf der Seebrücke in Binz auf Rügen. Über 100 Menschen stürzten ins Wasser und 17 Personen, darunter sieben Kinder, ertranken.

Ein knappes Jahr später, am 5. Juni 1913, veröffentlichte das amtliche Organ des Deutschen Schwimmverbandes, der "Deutsche Schwimmer", den Aufruf zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Am Tag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, am 19. Oktober 1913, wird im Leipziger Hotel "de prusse" die DLRG ins Leben gerufen. Zum Ende des Gründungsjahres zählt die junge Organisation 435 Mitglieder, darunter namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.